Seit dem Jahr 1978 sitzen die 4.400 Zuschauer vor der Naturbühne der Karl-May-Festspiele in Elspe im Sauerland im Trockenen. Mit einer überdachten Grundfläche von etwa 2.200 m² war die weithin sichtbare Überdachung nach dem Olympiadach in München eines der größten winterfesten Leichten Flächentragwerke Europas. Rechtzeitig zur Spielzeit 2015 erhält die Bühne ihr neues Membrandach.
Nach der Spielzeit im Jahr 2014 wurde die inzwischen 37 Jahre der Witterung ausgesetzte Dachmembrane abgebaut. Mit dem Ziel des Wiederaufbaus vor der Spielzeit 2015 erfolgte während der Winterzeit die Sanierung des gesamten Primärtragwerks. Die Membran wurde rückgebaut, neu gefertigt und anschließend zusammen mit dem Primärtragwerk montiert.
Um den heutigen Anforderungen in der Textilen Architektur gerecht zu werden, wurde vor dem Rückbau ein detailliertes 3D-Aufmaß des Bestandes erstellt. Mit Hilfe dieses Aufmaßes wurde die damals noch zumeist in Handrechnung erstellte Statik durch das Büro Teschner Ingenieure analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Handrechnungen bereits erstaunlich nah an den computergestützten Berechnungsergebnissen lagen. Während 1978 die Zuschnitte für die Fertigung der Dachhaut noch von einem Modell (Maßstab 1:33,3) abgenommen wurden, wird die Form des Daches heute computergestützt ermittelt und die Zuschnittsdateien über komplexe Rechenmodelle generiert.